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Die Dorfschaft Krummesse mit den Archäologen auf den Spuren der Vergangenheit

(Dorfschaft Krummesse, Mai 2022, Hannelore Verwiebe)

Im Zeitraum vom 21.06. bis 02.07.2021 wurde eine zweiwöchige Lehrgrabung der Christian-Albrechts Universität zu Kiel am Burghügel Krummesse durchgeführt. Die Ausgrabung wurde im Rahmen der Masterarbeit im Fach Ur- und Frühgeschichte von Jonas Stalfort in Kooperation mit dem Bereich Denkmalpflege und Archäologie Lübeck geplant und ausgeführt. Der Verein Dorfschaft Krummesse e.V. übernahm die Verpflegung der Studenten.
Wir möchten Licht ins Dunkel der Burganlage bringen, so die 1. Vorsitzende Hannelore Verwiebe. Leider ist es nicht ganz gelungen. Vielleicht gelingt es uns aber, sie wieder in die Köpfe der Dorfbewohner zu bringen.
Da es sich eigentlich um ein nicht unmittelbar gefährdetes Bodendenkmal handelt, war Ansatzpunkt und Legitimation für eine Ausgrabung eine Abtragkante von 1967. Der damalige Pächter Herr Otto Holm hatte Teile des Burghügels abgetragen, um zwei Häuser zu fundamentieren (Gutsweg 10 und 12). Das Ausmaß der dabei angestellten Zerstörung zu erfassen, war dabei eine grundlegende Fragestellung der Ausgrabung. Zwei Schnitte wurden an der Abtragskante angelegt. Ein Schnitt war im vermuteten Eingangsbereich im Norden des Burghügels angelegt. Ein zweiter Schnitt war im Zentralbereich angelegt. Nachdem die moderne Verfüllung mit Abfall in den beiden Schnitten ersichtlich wurde, wurde ein dritter Schnitt abseits der Abtragskante, quer durch den ehemaligen Wassergraben gelegt.
Der Schaden, der bei der Sandentnahme des Burghügels entstand, ist wesentlich tiefgreifender als mit bloßem Auge ersichtlich. So wurden die Spuren der Baggerschaufel in ungefähr 80 cm Tiefe unter der Grasnarbe gefunden. Die Verfüllung mit Schrott und Plastik spiegelt eine in den 60er Jahren übliche Praxis wider, wilde Müllkippen zu unterhalten.
Die erste Ausgrabung am Burghügel und Burggraben zeigt, dass – um verlässliche Informationen zur mittelalterlichen Struktur zu gewinnen - tiefgreifendere Erdarbeiten notwendig sind. Im Nachgang wird erkenntlich, dass der gewachsene Boden im Bereich des Burggrabens wahrscheinlich nicht erreicht wurde. Der Eichenbalken, der aus dem Schnitt am Eingangsbereich stammt, datiert auf das Jahr 1541 und ist ein Indiz dafür. Die bisher angelegten Schnitte waren groß genug, um den Schaden von 1967 zu bestimmen, doch zu klein, um sichere Auskunft über die mittelalterliche Burg zu geben.
Für uns vom Arbeitskreis Geschichte war es eine spannende Zeit, auch wenn sie uns noch nicht viel weiter gebracht hat, meint Hannelore Verwiebe. Ein Trost ist, dass sich eine weitere Untersuchung anbietet, in der den vormodernen Kulturschichten auf dem Burghügel nachgegangen wird. Wann diese folgt, steht allerdings noch nicht fest.

Wir planen eine Schachgruppe zu gründen und suchen hierfür Schachfreunde. Wer Lust hat, hier mitzumachen der kann sich auch unter 04508 8949801 melden.
Sind sie neugierig auf die Dorfschaft geworden? Besuchen sie uns gerne auf einer Versammlung der Arbeitskreise Geschichte, Natur, Kultur. Die Termine werden hier auf der Website und in unserem Schaukasten bei Michaelis bekanntgegeben.

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